Begegnung zwischen Kosovo-Präsidentin Osmani und Kosovo-Freundschaftsgruppe im Europaparlament

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„Wir wollen den europäischen Weg mit der Republik Kosovo gemeinsam vorantreiben. Die Entwicklung des Kosovo und des gesamten Westbalkan ist bedeutend für die Zukunft Europas. Das europäische Bewusstseinund die Identität der allermeisten Bürgerinnen und Bürger im Kosovo muss in echte EU-Integration über-setzt werden. Damit das gelingt, müssen die Verantwortlichen im Kosovo nach den Wahlen am 14. Februar so rasch wie möglich die parlamentarische Arbeit aufnehmen, eine stabile Regierung bilden und eine Person mit breiter Unterstützung in der Gesellschaft und im politischen System an die Staatsspitze wählen“, sagt Lukas Mandl, Präsident der Österreichisch-Kosovarischen Freundschaftsgesellschaft, in seiner Funktion als Leiter der parteienübergreifenden Kosovo-Freundschaftsgruppe im Europa-Parlament.

„Politische Stabilität, Reformen und gute nachbarschaftliche Beziehungen sind entscheidend für den Weg des Kosovo in Richtung Europäische Union. Das betrifft auch Serbien, das im Kosovo-Serbien-Dialog eine konstruktive Rolle spielen muss, um auf dem Weg der EU-Integration voranzukommen“, sagt Mandl. Mitte Jänner traf die parteiübergreifende Kosovo-Freundschaftsgruppe im Europaparlament in Brüssel unter Mandls Vorsitz die amtierende interimistische Staatspräsidentin Vjosa Osmani. Gesprächsthemen waren unter anderem die baldigen Parlamentswahlen im Kosovo und die Fortsetzung des Weges der europäischen Integration.

„Der Kosovo ist die jüngste europäische Staatsgründung und verfügt über die durchschnittlich jüngste Bevölkerung Europas. Vor allem die jungen Menschen im Kosovo zeigen, nicht zuletzt durch ihren Bildungshunger und ihre europäische Einstellung, dass sie dafür bereitstehen, mit Herz und Hirn an einer guten europäischen Zukunft zu bauen“, sagt Mandl. „Die Alternative ist wirklich nicht wünschenswert: Stockt die europäische Integration, dann laufen wir Gefahr, dass Einflüsse aus China, Russland, der Türkei und Teilen der arabischen Welt durch den Westbalkan in ganz Europa stärker werden, die nicht unseren Werten entsprechen. Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass manche Teile der Welt nicht unseren europäischen Ansatz der Kooperation teilen, sondern einen Ansatz der Konfrontation verfolgen. Hier dürfen wir nicht naiv sein.“

„Selbstverständlich ist der Kosovo am heutigen Tag noch nicht beitrittsreif. Dasselbe gilt für Serbien, das zum erfolgreichen Abschluss des Kosovo-Serbien-Dialogs beitragen muss. Vor den politischen und gesellschaftlichen Eliten im Kosovo liegen große Herausforderungen, unter anderem in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit und Kampf gegen Korruption. Aber es liegt in unseren Händen in Brüssel und an den Hauptstädten der Mitgliedsstaaten, dass die EU ihre Versprechen einhält: Die Reisefreiheit für die Bürgerinnen und Bürger des Kosovo wird immer noch von manchen Mitgliedstaaten blockiert, obwohl der Kosovo alle Voraussetzungen dafür erfüllt hat und die Reisefreiheit für die Bürgerinnen und Bürger der anderen Westbalkan-Staaten längst gilt“, erinnert Mandl und ergänzt: „Die Visaliberalisierung für den Kosovo ist überfällig und jene fünf EU-Staaten, welche die Staatlichkeit der Republik Kosovo immer noch nicht anerkannt haben, sollten das dringend nachholen.“

 

Im Bild v. l. n. r.: Präsidentin Vjosa Osmani und Freundschaftsgesellschaftspräsident Lukas Mandl

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